Der gegossene „Kragen“ schafft einzigartige und abwechslungsreiche Orte für eine Rast mit Blick auf den See Ørteren. Foto: Terje Heggelien

Durch über 30 Jahre andauerndes zielgerichtetes Arbeiten hat es die Staatliche Norwegische Straßenverwaltung geschafft, dass sich die Norwegischen Landschaftsrouten zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit entwickelt haben. Die Entwicklung der 18 ausgewählten Strecken von Jæren im Süden bis Varanger im Norden hat viele dazu bewogen, Norwegen als Urlaubsland auszuwählen. Dies trägt, ganz im Einklang mit dem Ziel des Projektes, zur Wertschöpfung bei.

Auch 2025 wird daran gearbeitet, die Voraussetzungen für ein gutes Reiseerlebnis zu schaffen. Durch innovative Architektur und Kunst, die dem jeweiligen Ort angepasst sind, sollen die 18 Landschaftsrouten weiterhin inspirieren und faszinieren. 

„Obwohl die Architektur mit den Jahren eine bedeutende Veränderung und Entwicklung durchlaufen hat, ist es nach wie vor wichtig, bei der Planung und dem Bau die hohen Qualitätsansprüche weiterzuführen“, so Silje Myhre Amundsen, Fachbereichsleiterin der Norwegischen Landschaftsrouten bei der Staatlichen Norwegischen Straßenverwaltung.

Die Sehenswürdigkeiten der Landschaftsrouten sollen einzigartig und in ihrer Form, Funktion, Größe und Gestaltung der Landschaft angepasst sein.
„Die Anlagen sollen mit Würde altern können und an Originalität und Attraktivität auch mit den Jahren nicht verlieren“, erklärt Silje Myhre Amundsen. 

Dies sind die neuen Projekte in diesem Jahr:

Frau und zwei kleine Kinder gehen auf dem Weg vor einem Cafégebäude am Strand.
Der Hauklandstrand wird schon lange als Badeplatz und Erholungsgebiet von Einheimischen und Touristen genutzt. Illustration: Arne Henriksen Arkitekter AS

Hauklandstrand, Lofoten

Café und Parkplatz

Haukland ist ein kleines Dorf an der Küste der Insel Vestvågøy und ein Abstecher von der Norwegischen Landschaftsroute Lofoten. Hier befindet sich ein geschützter Sandstrand, der von vielen zum schönsten Strand Norwegens gekürt wurde. 

Der wachsende Tourismus auf den Lofoten erfordert eine bessere Erschließung beliebter Ausflugsziele wie dem Hauklandstrand. Im Frühjahr 2025 wird ein neues Servicegebäude eröffnet mit einem Café, sanitären Anlagen und Platz für die Ausrüstung, die für die angebotenen Aktivitäten benötigt wird. 

Ein definiertes Wegenetz, angelegte Aufenthaltsbereiche und ein definierter Parkplatz sollen die Abnutzung im Gelände reduzieren und gleichzeitig für schöne Erlebnisse aller Besucher sorgen. Gebäude, Parkflächen und übrige Infrastruktur sind schonend im Gelände angelegt worden, um große Eingriffe in die empfindliche, einzigartige Küstenlandschaft zu vermeiden. 

Der Hauklandstrand ist ein staatlich geschütztes Erholungsgebiet im Besitz des Norwegischen Umweltamtes, das von der Gemeinde Vestvågøy verwaltet wird. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die reizvolle Natur auch weiterhin für alle als Erholungsgebiet zugänglich bleibt.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Verwaltungsbezirk Nordland, der Gemeinde Vestvågøy und den Norwegischen Landschaftsrouten bei der Staatlichen Norwegischen Straßenverwaltung.

Das Projekt wird im Frühjahr 2025 eröffnet.
Architekt: Arne Henriksen Arkitekter AS
Bauunternehmer: Thore Magnussen & Sønn AS

Picknickplatz aus Beton mit von Hardangerøm inspirierten Formen.
Der gegossene „Kragen“ schafft einzigartige und abwechslungsreiche Orte für eine Rast mit Blick auf den See Ørteren. Foto: Terje Heggelien

Ørteren und Vardestopp, Hardangervidda

Rastplätze

Die Rastplätze Ørteren und Vardestopp befinden sich in schöner Lage an der Fernstraße Rv7 am See Ørteren östlich der Hardangervidda. Die Rastplätze wurden modernisiert durch den Bau von Parkflächen und einem aus kohlenstoffarmem Beton gegossenen Aufenthaltsbereich.

Dieser hat die Form eines Kragens und wölbt sich in einer organisch weichen Linie zur Küste hin. Auf die Art und Weise vermittelt er den Übergang von der durch Menschenhand erschaffenen Straßenanlage zur natürlichen Landschaft. So entstehen hier abwechslungsreiche und einzigartige Aufenthaltsorte. Ein einfacher Kiesweg führt von den Rastplätzen zum See Ørteren. 

Die Gestaltung beider Rastplätze folgt einem vorsichtigen, ruhigen Ausdruck getreu dem Motto „LASS ES SEIN“. 

Die Projekte werden im Frühjahr 2025 eröffnet.
Landschaftsarchitekt: Bjørbekk & Lindheim AS, Nuno Almeida und Katrine Brekke Ellingsen
Bauunternehmer: GTS AS

Zwei kleine Servicehäuser/Toiletten in freier Landschaft an einer Schotterstraße.
Hamningberg bietet eine kontrastreiche Natur nahe dem offenen Meer. Illustration: KAP – Kontor for Arkitektur og Plan

Hamningberg, Varanger

Servicegebäude und Rastplatz

Hamningberg ist ein verlassenes Fischerdorf in der Gemeinde Båtsfjord am Ende der Varanger-Halbinsel und der Norwegischen Landschaftsroute Varanger. Mit seiner intakten Bebauung aus dem 19. Jahrhundert ist es ein ganz besonderer Ort. 

Hamningbergs inoffizieller Status als „Ende von Europa“ hat den Ort für Reisende aus Norwegen und Europa zu einem beliebten Ziel gemacht. Jedes Jahr pilgern viele Menschen hierher, um die Mitternachtssonne, die Natur und die Stille zu erleben.
Um dem gestiegenen Verkehrsaufkommen gewachsen zu sein und einen attraktiven

Endhaltepunkt anbieten zu können, ist das Serviceangebot durch Toiletten und verbesserte Parkmöglichkeiten erweitert worden. 

Das Projekt wird im Frühjahr 2025 eröffnet.
Architekt: KAP – Kontor for Arkitektur og Plan
Bauunternehmer: Finnmark Entreprenør AS

Mann auf Aussichtsplattform blickt über den Hardangerfjord.
Unterhalb des Rastplatzes, der modernisiert wird, befinden sich für Besucher zugängliche Felszeichnungen. Foto: Silje Myhre Amundsen, Statens vegvesen

Vangdal, Hardanger

Modernisierung des Rastplatzes

Der Rastplatz Vangdal befindet sich auf der Landstraße Fv49 zwischen Norheimsund und Tørvikbygd. Im Anschluss an den Rastplatz trifft man auf die Felszeichnungen von Salthammaren, ein unter Denkmalschutz stehendes Kulturdenkmal, das viele Touristen anlockt.

Das Gebiet ist früher bereits umgestaltet worden, um es besser erreichen zu können und die Bergkunst in einem besseren Licht zu erleben. Die Arbeiten teilten sich damals die Denkmalschutzbehörde (Riksantikvaren), der Verwaltungsbezirk Vestland, die Gemeinde Kvam, das Universitätsmuseum Bergen sowie die Norwegischen Landschaftsrouten bei der Staatlichen Norwegischen Straßenverwaltung.

Für ein ganzheitliches Erscheinungsbild und ein sicheres Umfeld sind weitere Maßnahmen erforderlich. Der Rastplatz mit Tischen und Bänken soll erneuert und eine alte Mauer mit Aussicht auf den Hardangerfjord durch ein neues Geländer ersetzt werden. 
Das Projekt ist Teil der Arbeiten, die notwendige Modernisierungen und kontinuierliche Wartung vorsehen.

Die Fertigstellung des Projektes ist für den Sommer 2025 geplant.
Beschreibungen und Zeichnungen erfolgten durch Brian Perktold, Dipl.-Ing. Florian Kosche AS. 
Bauunternehmer: Nicht ausgewählt

Eine Frau und ein Mann stehen neben dem Geländer an einem Aussichtspunkt.
Kvelven bietet dramatische Natur und einzigartige Straßengeschichte. Illustration: ATSITE AS

Kvelven, Ryfylke

Rastplatz und Aussichtspunkt

Die Straße durch Brattlandsdalen zwischen Sand und Røldal war eine der ersten Landschaftsrouten in Norwegen. Entlang der heutigen Fernstraße Rv13 und der Norwegischen Landschaftsroute Ryfylke plant die Staatliche Norwegische

Straßenverwaltung den Bau eines Rastplatzes mit Aussichtspunkt in Anknüpfung an einen alten, gut 600 Meter langen und unter Denkmalschutz stehenden Straßenabschnitt.
Mit dem Projekt soll es mehr Menschen möglich gemacht werden, die historische Straßenanlage und die dramatische Landschaft sicher zu erleben. Vom neuen Aussichtspunkt aus können die Besucher Schluchten und Gletschertöpfe sowie den vorbeirauschenden spektakulären Flusslauf auf sich wirken lassen. Ein kleiner Spaziergang an der alten Straße führt die Besucher zum Kvelventunnel, einem der ersten in Norwegen gebauten Straßentunnel.

Das Projekt wird im Herbst 2025 eröffnet.
Beratung: ATSITE as
Bauunternehmer: Nicht ausgewählt

Rastplatz mit Bänken und Bäumen. Ein Mann im Rollstuhl fährt auf den Platz.
Für den Bau des neuen Rastplatzes werden wiederverwendete Steine genutzt. Illustration: 3RW arkitekter AS

Måbø-Brücke, Hardangervidda

Rastplatz 

Die Måbø-Brücke aus dem Jahr 1910 ist eine Steinbogenbrücke, die über den Fluss Bjoreio in Måbødalen führt. Die Brücke und die alte Straße sind ein Kulturdenkmal, das unter Denkmalschutz steht und mit der Fertigstellung des neuen Verlaufs der Fernstraße Rv7 im Jahr 1986 aus dem Betrieb genommen wurde. 

Der Rastplatz am unteren Ende der Brücke wird jetzt moderner durch spezielle Sitzgruppen, Bepflanzungen und einen universell gestalteten Zugang. Vom Rastplatz hat man einen guten Ausblick auf die Måbø-Brücke und die Wasserfälle am Auslauf des Måbøvatnet. 

Bei der Gestaltung des Projektes hat der Architekt großen Wert auf die Wiederverwendung von Steinen gelegt.
Das Projekt ist Teil der Modernisierungsarbeiten an der Norwegischen Landschaftsroute Hardangervidda in Måbødalen sowie am Vøringsfossen. Diese haben zum Ziel, ein ganzheitliches Reiseerlebnis zu schaffen mit alten Verkehrswegen, Kulturgeschichte und Landschaftsroutenprojekten als wichtige Bestandteile.

Der Rastplatz Måbø-Brücke wird im Herbst 2025 eröffnet.
Architekt: 3RW arkitekter, Architekt Sixten Rahlff
Bauunternehmer: Nicht ausgewählt